Mutter unser auf Erden.....

Wisst Ihr mehr über Mythologie, Philosophie, Religionen, Symbole, Mystik, Joseph Campbell etc., als Ihr in englischer Sprache ausdrücken könnt? Oder interessieren euch Themen, die speziell für den deutschen Sprachraum relevant sind? Für Beides ist das deutschsprachige Diskussionsforum der richtige Ort!

Moderator: Martin_Weyers

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Gerard
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Post by Gerard »

Vielliecht das weltbekannteste Gebet is das 'Vaterunser':
Unser Vater im Himmel
dein Name werde geheiligt
dein Reich komme
dein Wille geschehe wie im Himmel so aif der Erde
gub uns heute das Brot das wir brauchen
und erlass uns unsere Schulden
wie auch wir sie unseren Schuldern erlassen haben
und fuehre uns nicht in Versuchung
sondern rette uns von dem Boesen.

Das ist meiner meinung nach ein sehr Patriarchales Gebet, von eine Patriarchale Religion, gemacht von Maenner, in eine Patriarchale Zeit.

Es handelt sich um ein Vater, eine matriarchale Gesellschaft wuerde sicher zu eine 'Mutterunser' beten.

Eine Weltmutter wuerde nicht im Himmel sondern in der Erde zuhause sein.

Ein Reich (Kingdom auf Englisch) hoert sich auch ziemlich maennlich an. Wuerden Frauen sich auch ein "Reich" wuenschen?

Es handelt sich auch um Schulden - glaub schon das Frauen Schuld auch als Thema aufgenommen haetten.

Es warnt vor Versuchung - Versuchung wogegen?

Also es gibt vieles was man aendern koennte, eben weil es allzu maennlich ist, weils aus eine andere Zeit ist, weil es Sachen NICHT erwaehnt die wir heute zu Tage wichtig finden.

Ein Mutterunser wuerde, glaube ich, Sachen betonen wie Kinder, Umweltschutz, Fruchtbarkeit, Spiritualitaet, Frieden, ..... und.....?

Oder wirds dan zu 'Weltlich'? Soll ein Vater-/Mutterunser voor allem geistliche, spirituelle Sachen enthalten?

Und ist es Zufall das das Wort 'Liebe' nicht darin vorkommt?


Wer macht ein 'Mutterunser'?

"Mutterunser auf (in der?) Erde(n)...
dein Name werde geheiligt....
.........."


Bin gespannt.......

(Habe die gleiche Posting auf das Amerikanische Teil des Sites getan - Thousand Faces - thread)

__________
....and her laughter was pure delight and mischief: 'This, Enki, you will never find out!'



<font size=-1>[ This Message was edited by: Gerard on 2005-12-16 14:33 ]</font>

Martin_Weyers
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Post by Martin_Weyers »

Hallo Gerard,

für mich persönlich besteht kein grundlegender Unterschied zwischen einer männlichen oder weiblichen Gottheit. Mir ist aber durchaus bewußt, daß jeweils andere Obertöne mitschwingen.

Zum Thema Liebe, Friede usw.: Vielleicht ist all dies im Begriff "Reich Gottes" enthalten?

Und zu bitten, nicht in Versuchung geführt zu werden, könnte vielleicht auch ein Versuch sein, im eigenen Handeln Liebe und Friedfertigkeit anstelle von Gier nach Sex und Geld zur Triebkraft werden zu lassen?

Zum Thema Schuld und Schuldiger: Ich glaube dabei geht es darum, das Göttliche, das jenseits der Schuld liegt, in einem selbst und im Anderen zu erkennen. Wenn man an sich selbst und den Anderen vor allem die Verfehlungen wahrnimmt, konzentriert man sich zu sehr auf das Negative. "Vergib uns unsere Sünden, so wie wir vergeben unseren Sündigern" könnte auf das Bestreben verweisen, hinter die Maske der Personalität zu dringen, und den Menschen nicht mehr vornehmlich als Verursacher von Schmerz und Leid, vielmehr den Mensch als Menschen wahrzunehmen.

Dies sind nur ein paar lose Gedanken; Mit Theologie habe ich mich nicht viel beschäftigt.

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"The only one who knows this ounce of words as just a token,
is he who has a tongue to tell but must remain unspoken." Moondog
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<font size=-1>[ This Message was edited by: Martin_Weyers on 2005-12-17 06:32 ]</font>

Gerard
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Post by Gerard »

On 2005-12-17 06:20, Martin_Weyers wrote:
Hallo Gerard,

für mich persönlich besteht kein grundlegender Unterschied zwischen einer männlichen oder weiblichen Gottheit. Mir ist aber durchaus bewußt, daß jeweils andere Obertöne mitschwingen.
Gibt es in Sache Mythologie also keine 'Maenner' (besser: Patriarchalen) Mythologie und keine Frauen Mythologie?

Ich glaube mit Mythen haben Maenner mehr als irgend was Anderes ihre Ueberlegenheit an Frauen wissen lassen und dominieren lassen. Jahrhunderte lang. Der Mythos van Adam und Eva war meiner Meinung nach vor allem gemeint Frauen als schuldige und unterworfene Wesen dar zu stellen. Und die Maenner als ueberlegen. Und so war es sehr oft. Auch bei den Griechen. Sogar Athene durfte nicht nur Frau sein: um acceptabel zu sein musste sie aus den Kopf von Zeus kommen und (maenner-krieger) Harnisch tragen.

Metis war die Weibliche Weisheit, aber die musste verschwinden. (Wurde in eine Fliege (!!!) geaendert). Zeus hatte zuviel Angst das seine Herr(!!)schaft dran gehen wuerde.

Mythologie war das Werkzeug der Maenner die Frauen 'runter zu halten. Und sie hatten viel Erfolg damit. Ist ist meiner Meinung nach auch kein Zufall das wir heutzutage noch diskutieren ob der Weg vom Held auch der Weg vom Heldin ist. Irgendwie kommt mir der Heldenweg allzumaennlich vor.

In Amerika und Holland (beu Euch weniger glaub ich) wird die Goddess-movement immer staerker, oder Wicca. Ich glaube das Frauen erst jetzt anfangen ihren eigenen Mythologie aus die Weltmythologie raus zu holen. Ein eigenes Selbstbewusstsein daher holen.

Vor allem das wiederherholen von Hexen und Wicca geschichte(n)ist interessant finde ich.

Bin eigentlich recht neugierig wie das bei Euch ist?





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<font size=-1>[ This Message was edited by: Martin_Weyers on 2005-12-17 06:32 ]</font>
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Solitaire
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Post by Solitaire »

Hallo Gerard,
ich meine, dass ich im Wemoon calendar mal eine weibliche Fassung des "Vaterunser" gesehen habe.

Ich recherchiere mal.

<font size=-1>[ This Message was edited by: Solitaire on 2006-06-30 03:36 ]</font>

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